Sonnabend, 25.2.1995: Abschied

 

Ein Teil der Gruppe macht einen Himalaja-Flug. Ich schreibe Tagebuch und schmiede Verse für die Abschiedsfeier.

Zur Melodie „Wenn wir erklimmen …" singen wir dem deutschen Reiseleiter unseren Dank:

 

Unser Matthias

macht gerne Dias,

lenkt uns mit sicherer Hand;

weiß zu berichten

schöne Geschichten,

wie sie der Volksmund erfand:

 

Wie da ein Lotus

mitten im See blüht

und wie das Wasser verschwand;

wie aus sich selbst ein

Gott aus dem Lotus

als Swayambunath entstand;

 

und wie ein Baba

nicht seine Milch fand,

weil sie ihm Shiva geklaut;

wie er dann Shiva

einfach enthauptet -

wer hätte sich das getraut!

 

Shiva, Ganesha,

Makara, Shakti,

au weh, uns schwirrt schon der Kopf!

Doch unermüdlich

flößt er uns freundlich

Weisheit ein Tröpfchen auf Tropf.

 

Der Refrain lautet natürlich „Herrliche Berge, sonnige Höhen, Sailong-Wandrer sind wir".

Abends ist Empfang bei der Hotelchefin. Wir sitzen, möglichst im Schneidersitz, an einem langen niedrigen Tisch und bekommen ein Menü mit 14 Gängen serviert. Es will nicht recht schmecken beim Gedanken an die bittere Armut in diesem Land der fröhlichen und freundlichen Menschen.


Kaufen Sie die Bücher von Antje Arbor