Dienstag, 21.2.1995: Vierter Trekking-Tag

Die ganztägige Wanderung dauert etwa 5 ½ Stunden. Langsamer Abstieg mit langen Pausen, die erste bei einigen Stupas. Schulkinder mit ihren Heften, hier ohne Schuluniform, laufen vorbei auf dem weiten Weg durch die Berge und spielen unterwegs. Die Bauernhäuser sind hier gepflegter, und die Anwesen wirken wohlhabender. Bei etwa 1850 m sehen wir die erste Riesenbambusgruppe. Später weist uns der Reiseleiter auf ein paar am Wegrand unter einem schmalen Dach angebrachte Votivbilder für die weibliche Form eines buddhistischen Gottes hin, der (bzw. die) in den drei Farben, blau, gelb und rot und in drei Formen dargestellt ist. Zwei Steinhäuser etwas abseits vom Weg, an denen Masten mit langen Gebetsfahnen angebracht sind, sind ein nepalesisches buddhistisches Kloster. Weitere Eindrücke beim Wandern: Auf einem Feld eine hackende Frau mit Kind und ein alter Mann; auf einer Grasfläche eine Hirtenfrau, dazu am Wegrand die Großeltern, die die Kinder hüten; Alleen aus Kandelaber-Euphorbien, manchmal aus Agaven; ein Fluss mit einer Überlaufkonstruktion und einem Wasserfall. Diesem Fluss folgen wir bis ins Tal, wo er in tiefe Rinnen geleitet wird. Unterwegs besichtigen wir eine Schule. In der Nähe wächst ein Moos, das man auf Wunden legt. In der Mittagspause freue ich mich an einem gelb blühenden Strauch (wahrscheinlich Rhododendron, von dem es im Himalaja über 100 Arten in verschiedenen Farben gibt) und an drei Schmetterlingen (Blauer Admiral, Kleiner Fuchs und ein größerer, nicht zu bestimmender gelber mit hellblauem Fleck in der Flügelmitte). Am Ende des Trecks ist der Abstieg sehr steil und staubig. Ich sehe zwei rot-gelbe Buntspechte. Dann folgt ein „Spießrutenlaufen" durch den oberen Teil des sehr belebten Händlerdorfes Phasku. Am Esszelt des Lagers am Fluss ist ein großes Schild mit Welcome angebracht, innen ist es festlich geschmückt. Es gibt eine Abschiedstorte mit der Aufschrift Happy Holiday 95 und dem Namen des Reiseunternehmens. Der Abend klingt aus mit Singen und Tanzen der Sherpas und der Dorfbewohner, zum Teil auch der Reisegruppe, zu Trommel und Mundharmonika.

 


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