Mittwoch, 15.2.1995: Fahrt zum Royal Chitwan Nationalpark

Wir fahren durch die Vorberge des Himalajas in die Landschaft des Terrai (Terai), ins tropische Tiefland. Impressionen von unterwegs: Ziegeleibesichtigung, Toilettengang in einem Hotel, Staudamm, Schlucht, Berge, dann ins Tal . Der Chitwan Nationalpark befindet sich fast auf Meereshöhe. Er gilt als einer der interessantesten und wildreichsten Asiens. Neben vielen Großtieren wie Elefanten, Rhinozerossen und Wildrindern gibt es hier über 400 verschiedene Vogelarten. Der Park liegt im Gebiet des Stammes der Tharu. Unsere Unterkunft ist die „Gaida Lodge". In der runden Empfangshalle bekommen wir zunächst Tee, dann essen wir im runden Speisesaal. Eine Schlauchbootfahrt wird wegen Gewitters verschoben, beim Warten gibt es Tee. Dann entschließt man sich zu einem Elefantenritt. Nach der Rückkehr gibt es Tee und Kekse im Freien, danach kurze Freizeit. Zu ein bis zwei Personen bewohnen wir ein Häuschen, innen ausgekleidet mit dünnen lackierten Bambusstäben in Holzrahmen. Die Fenster sind Fliegenfenster mit Stoffgardinen. Eine Bambus-Kofferablage dient als Regal. Es gibt Kleiderhaken mit Kleiderbügeln, eine Dusche, ein Waschbecken, einen niedrigen Tisch mit Stofftischdecke, darauf stehen eine Wasserkanne, Gläser in einer Papierserviette, eine Kerze im Keramikständer, Streichhölzer, ein Aschenbecher. Elektrischen Strom gibt es nicht. Fantastischer Sonnenuntergang. Froschquaken bei Vollmond.

Abends führt eine Tharu-Männergruppe ihre Tänze vor: Einen Stocktanz, der Kampf und Verteidigung darstellt; einen religiösen Tanz, zu dem ein mit Pfauenfedern verzierter Tamburin geschlagen wird; einen Tanz mit kurzen Stöcken; und einen Festtanz, bei dem Glöckchen in einem Holzrahmen zum Klingen gebracht werden und bei dem wir zum Mittanzen aufgefordert werden. - Dann Abendessen als Buffet, Grog in der Bar. Nachts macht zwischen den Häuschen ein Wachmann mit einer Laterne seine Runde.

 


Kaufen Sie die Bücher von Antje Arbor