Dienstag, 03.01.2006: Taizz - Mocca - Zabid - Manakhah

Am Roten Meer im verfallenen Ort Mocha (sprich: mucha) sehen wir uns kurz die weiße Moschee von außen an. Die Verschlusskappe meines Fotoapparats fällt herunter, das Sandgestöber trägt sie fort, ich stelle mich schließlich mit dem Rücken zum Wind und finde sie tatsächlich etwa 20 Meter entfernt im Sand wieder. Mocha war früher ein bedeutender Hafen, besonders für Kaffee. Wir fahren nun auf Sandpisten am Roten Meer entlang. In der Wüste sehen wir afrikanisch anmutende Strohdörfer. Pause am Strand.

Später geht es weiter nach Norden auf einer Asphaltstraße und schließlich nach Osten in die Berge hinauf. In Zabid (oder einem anderen größeren Ort) sehen wir mehrere Sesammühlen: Ein Dromedar mit verbundenen Augen geht an einer Stange im Kreis um den mit Sesamkörnern gefüllten Holzbottich und bewegt dadurch den im Bottich steckenden schweren Holzmörser oder Pfahl. Die nach oben an den Rand gedrückte schwarze Masse wird von einem Jungen immer wieder nach innen geschoben. Wir sehen auch Kaffeeplantagen unterwegs.

Es folgt eine stundenlange Serpentinenfahrt in die Berge hinein bis nach Manakhah. Wir sind nun im Haraz-Gebirge und verbringen zwei Nachte in: dem reinlichen Funduk, einem Hotel mit Matratzenlager. Dagmar und ich haben vier Matratzen für uns. Es gibt eine Auswahl an Toiletten-Duschen, die am großen, breiten Flur liegen. Trotz Stromausfalls ist die Dusche auch morgens schön heiß. Das Treppenhaus wird an den Biegungen mit einer Kerze und einer Gaslampe beleuchtet. Abends essen wir in einem riesigen Saal im Keller, auf dem Teppich sitzend, nachdem wir unsere Sandalen an der Tür abgestellt haben. Nach dem Essen werden von größeren Knaben, die auch das Haus in Ordnung halten, Krummdolchtänze zu Trommelmusik vorgeführt.

 



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