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Morgens zwischen 4 und 5 Uhr heulende Hunde. Aufstehen und Zelt abbauen um 5.15 Uhr in der Morgendämmerung. Es gibt Duschen, aber jeder könnte uns da von allen Seiten sehen. Abfahrt um 6 Uhr durch den Wüstensand zur Straße, dort Warten auf die Militäreskorte. Später bei deren Ablösung warten wir auf weitere Wagen des Konvois. Nun erfahren wir, dass heute das Ende des Ultimatums ist, das den Geiselnehmern der deutschen Familie gesetzt wurde. Deswegen haben wir auch nicht wie vorgesehen in Ataq übernachtet, weil dort in der Gegend das Dorf belagert wird, in dem die Geiseln festgehalten werden. Wir müssen am Eingang zu jenem Tal vorbei - daher die Militäreskorte - und müssen heute den Rest der gestrigen Route mit zurücklegen.
Fotomotiv unterwegs: Die Stadt Habban, vor der Abzweigung nach Ataq vor interessanten Bergsilhouetten an einem Hang gelegen. Es wurde früher von Juden bewohnt, die dann fortzogen. Unterwegs ein Schaf- und Ziegenmarkt. Ein Sandsteingebilde in den Bergen am Weg scheint drei tratschende Weiber darzustellen. Auf dem Weg zum Pass vor Al Bayda (2250 m) gibt es eine wunderbare Aussicht.
In Rada halten vor dem Hotel, im Hoteleingang und im Café gegenüber mehrere mit Kalaschnikows bewaffnete Soldaten Wache. Jede unserer Bewegungen wird verfolgt. In dieser Gegend kleiden sich einige Frauen in ein buntes Übertuch. Bei der Stadtbesichtigung nach Sonnenuntergang dröhnen einem die Ohren von den Generatoren, die vor den Geschäften stehen, weil das Stromnetz nicht ausreicht. Es gibt auffallend viele Herrenfriseure. Die Stadt liegt 2000 m hoch und ist abends recht kühl. Sie ist außerdem staubig und laut. In der Altstadt bewundern wir die weiße, kirchenähnliche Amerija-Moschee aus dem 15. Jahrhundert, daneben die Burganlage auf einem riesigen Sandsteinfelsen. Die Altstadthäuser aus Lehm werden noch bewohnt, wirken aber sehr vernachlässigt. Manche sind mit Mustern aus reliefartig herausgehobenen Ziegeln verziert.
Abendessen in einem schlichten Restaurant neben dem Hotel.